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Rasen überkalkt – Tipps für ein gesundes Grün
Wenn du deinen Rasen rund ums Jahr pflegst, sich aber dennoch unschöne Flecken und Unkraut breit machen, stimmt etwas nicht. Neben falschem Dünger oder mangelnder Bewässerung kann auch zu viel Rasenkalk die Gesundheit deines Rasenteppichs beeinflussen. Zeit, den Boden genauer zu untersuchen und den Säuregehalt in den Griff zu bekommen.
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Rasen Kalken gehört zur Rasenpflege genau so dazu, wie Mähen, Düngen und Bewässern. Wenn du blind drauflos kalkst, schadest du deinem Rasen jedoch mehr, als du ihm Gutes tust. Dabei ist es ganz einfach, Rasen Überkalken zu vermeiden. Ich verrate dir, warum und wie oft Rasen Kalken wichtig ist und wie du Rasenkalk richtig dosierst.
Rasen Kalken hält das Grün gesund
Abgestorbenes Material, ein zu lehmiger oder sandiger Boden sowie saurer Regen senken den Säuregehalt deines Bodens. Die Nährstoffaufnahme ist gestört und die Wurzeln können die Grashalme nicht mehr versorgen. Die Mikroorganismen in der Erde arbeiten nicht richtig und dein Rasen beginnt, abzusterben. Moos und Unkraut freuen sich über die schwachen Halme und verdrängen sie. Kalkst du deinen Rasen nicht, sinkt der Säuregehalt weiter. Rasenkalk entsäuert den Boden gezielt und optimiert den pH-Wert. Dieser liegt idealerweise zwischen 6 und 6,5.
Möchtest du mehr übers Rasen Kalken erfahren? In meinem Ratgeber Kalk für einen schönen Rasen gehe ich darauf ein, wie saurer Boden entsteht, wie Rasenkalk genau wirkt, wann der beste Zeitpunkt zum Rasen Kalken ist und wie du Rasenkalk am besten ausbringst.
Ein überkalkter Rasen ist mangelernährt
Wenn du zu viel Kalk verteilt hast, hebst du den pH-Wert des Bodens zu sehr an. Das hat auf den Rasen den gleichen Effekt, wie ein zu saurer Wert. Die Wurzeln können die Grashalme nicht mit Nährstoffen versorgen. Der Rasen fault ab und wird von Unkraut übernommen. Auch Schneeschimmel befällt deinen strapazierten Rasen schnell. Das ist ärgerlich, denn in eine Rasensanierung musst du Zeit und Geld investieren, die du durch richtiges Kalken gespart hättest.
Zu viel Rasenkalk verteilt
Hast du dich beim Rasen Kalken verrechnet und zu viel Kalk ausgebracht? Dann hast du zwei Optionen: Sammle den Kalk manuell ein (macht keinen Spaß, aber beugt einem alkalischen Boden vor) oder spüle den Kalk nach und nach weg. Der Rasen braucht etwa vier Wochen, bis er das Kalkgranulat aufgenommen und verarbeitet hat. Gieße deinen Rasen vermehrt mit Regenwasser, um den Kalk aus dem Boden zu spülen. Regenwasser hat einen pH-Wert von 5,5 bis 5,7 und ist daher ideal, um den Säuregehalt zu regulieren. Bewässere deinen Boden jedoch nicht zu viel und vermeide Pfützen.
Bei überkalktem Rasen schnell reagieren
Liegt der pH-Wert über 7, ist dein Rasen überkalkt. Je höher der Wert, desto angeschlagener dein Rasen – und je länger du den Säuregehalt außer Acht lässt, desto zeitintensiver wird die Reparatur. Doch wie senkst du den pH-Wert gezielt und schonend?
Oftmals werden Säuren empfohlen, die Kalk im Boden binden und ausschleusen. Ich rate dir dringend von diesen Mitteln ab, denn durch die Säuren schadest du deinem noch bestehenden Rasen. Auch die lokalen Tiere und Insekten freuen sich nicht gerade über diese Tortur. Besser ist es, leicht säuerliche Erde zu verteilen. Torffreie Rhododendron- und Hortensien-Erde ist ideal, um den pH-Wert nach und nach zu senken. Eine dünne Schicht von etwa zwei Zentimetern genügt bereits. Ein Eisensulfat-Dünger senkt den pH-Wert des Bodens ebenfalls schonend binnen weniger Wochen.
Rasendoktor Louis rät:
Rasendoktor Louis rät: Rasendoktor Louis rät: „Wenn möglich, sammle Regenwasser und bewässere deinen Rasen ausschließlich damit. Das Wasser aus dem Gartenanschluss enthält je nach Region viel Kalk. Regenwasser hingegen enthält keinen Kalk und spült überschüssigen Kalk schneller weg.“
PH-Test vorm Rasen Kalken durchführen
Führe einen pH-Test durch, bevor du zur Tat schreitest. Liegt der Säuregehalt bei 6 bis 6,5, ist es nicht notwendig, deinen Rasen zu kalken. Zum Testen gibt es verschiedene Hilfsmittel, wie Rasenmesser, die in den Boden gesteckt werden oder Teststreifen. Ein Bodentest dauert nur weniger Minuten und sollte vor jedem Rasen Kalken durchgeführt werden.
Die richtige Menge Rasenkalk pro Quadratmeter
Bei der Rasenpflege ist dir sicher schon aufgefallen, dass jeder Hersteller andere Dosierungen empfiehlt. Das macht auch Sinn, denn Produkte sind unterschiedlich zusammengesetzt. Doch Achtung! Je mehr g/m² empfohlen werden, desto mehr Zusatz- und Füllstoffe sind im Rasenkalk enthalten. Die Qualität ist entsprechend geringer. Unser Rasenkalk besteht zu 100 % aus englischem Kalkstein. Das Granulat staubt nicht und lässt sich leicht verteilen – besonders gleichmäßig geht das mit einem Handstreuer. 25 g/m² genügen, um deinen Rasen zu entsäuern und ihn bei der Nährstoffaufnahme zu unterstützen.
Jährlich oder alle 2 bis 3 Jahre Rasen kalken?
Die Rasensäuerung ist ein schleichender Prozess. Mährückstände und andere organische Stoffe werden besonders im Winter nicht richtig zersetzt. Sie faulen und senken so den pH-Wert des Bodens. Lässt du diese Säuerung außer Acht und checkst den Säuregehalt nur alle paar Jahre, überrascht dich sicher der hohe Wert. Gib nicht dem Bedürfnis nach, den pH-Wert des Rasens so schnell wie möglich wieder in den optimalen Bereich zu schaffen. Viele Anbieter werben mit entsprechenden Produkten, doch ich rate dir dringend davon ab. Je saurer der Boden, desto mehr Rasenkalk wird benötigt, um den pH-Wert wieder zu heben. Das kann deinen Boden jedoch in einen Schockzustand versetzen. Dein Rasen wird dann nicht mehr versorgt und stirbt ab. Deswegen ist es besser, den Boden nach und nach zu entsäuern. Bis der Boden wieder neutral ist, solltest du besonders auf saisonale Dünger achten, um die Nährstoffaufnahme zu unterstützen.
Rasendoktor Louis rät:
Rasendoktor Louis rät: „Kalke deinen Boden jährlich, am besten im Spätherbst. Teste dazu zunächst den pH-Wert und kalke den Boden nach Bedarf. Auch bei einem besonders harten Winter säuert der Boden so nur gering und lässt sich schnell wieder in den Griff bekommen.“
FAQ
Richtiges Rasen Kalken ist also einfach, wenn du ein paar Regeln beachtest. Ich beantworte noch einmal kurz die Fragen, die mich am häufigsten erreichen.
Kalke deinen Rasen jährlich. Im Herbst bereitest du den Rasen auf den Winter vor und beugst Moos und Unkraut vor. Im Frühling einsäuerst du den Boden, unterstützt ihn bei der Nährstoffaufnahme und dem ersten Wachstumsschub des Rasens.
Egal ob der Boden sauer oder alkalisch ist – sobald der pH-Wert außerhalb von 6 bis 6,5 liegt, wird der Rasen nicht mehr richtig versorgt. Die Spitzen der Grashalme färben sich gelb bis braun und wirken schlaff. Das Gras geht langsam zurück. Kahle Stellen werden schnell von Moos und Unkraut übernommen.
Im Sommer solltest du deinen Rasen nicht kalken. Besonders bei viel Sonneneinfall kann der Rasen verbrennen. Ist es unbedingt notwendig, den Säuregehalt zu senken, warte auf eine Woche mit Regenschauern. Der beste Zeitpunkt zum Kalken ist im Herbst oder Frühling.
Nein. Rasenkalk wirkt sich negativ auf Dünger aus. Verteilst du Dünger direkt nach dem Kalken, werden die Nährstoffe nicht aufgenommen. Kalke deinen Rasen mindestens vier Wochen vor oder nach dem Düngen.
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