Ist Backpulver für Pflanzen wirklich gut?

Wir erklären dir, wie Backpulver Pflanzen tatsächlich beeinflusst und ob es in deinem Garten auch Anwendung finden sollte. Dabei beleuchten wir die gängigen Anwendungsmöglichkeiten und schauen uns an, was passieren kann, wenn du es übertreibst.

Wie wirkt Backpulver im Garten?

Im Garten hat Backpulver viele potenzielle Anwendungen, von der Krankheitsbekämpfung bis zur Unkrautvernichtung. 

Mehltau vorbeugen

Wissenschaftler der Cornell University in den USA haben herausgefunden, dass Backpulver Mehltau bei Rankpflanzen und Rosen vorbeugen kann. Das liegt daran, dass Backpulver für eine alkalische Umgebung sorgt, die dem Pilz nicht gefällt.

Wenn du es ausprobieren möchtest, mische 1 Esslöffel Backpulver mit einem Liter Wasser und einem Teelöffel Insektizidseife oder leichtem Pflanzenöl. Sprühe diese Mischung auf deine Pflanzen, sobald du die ersten Anzeichen von Mehltau bemerkst, und wiederhole diesen Vorgang alle 7 bis 10 Tage. Mit Backpulver kannst du die Ausbreitung entsprechend eindämmen, allerdings kann die Mischung alleine bereits infizierte Pflanzen nicht heilen. 

Unkraut bekämpfen

Backpulver kann auch gegen Unkraut wirken. Es trocknet Pflanzen aufgrund seines hohen Salzgehalts aus. Dabei kannst du jedoch auch erwünschte Pflanzen und den Boden schädigen. Streue etwa 1 Teelöffel direkt auf das angefeuchtete Unkraut oder mische es mit Wasser und sprühe es auf die Blätter. Diese Methode funktioniert besonders gut zwischen Pflastersteinen, aber sei vorsichtig, wenn du nicht präzise arbeitest, schädigst du benachbarte Pflanzen.

Komposthaufen behandeln

In manchen Haushalten landet Backpulver auf nicht ganz so frisch duftenden Komposthaufen. Das ist allerdings nicht wirklich wirksam. Während Backpulver saure Gerüche neutralisiert (etwa den von ranziger Butter), wirkt es bei anderen Gerüchen kaum. Wenn dein Komposthaufen unangenehm riecht, ist es besser, trockene Blätter oder Stroh hinzuzufügen. Diese Materialien absorbieren Feuchtigkeit und reduzieren unangenehme Gerüche effektiver als Backpulver.

Auswirkungen von Backpulver auf verschiedene Pflanzen

Backpulver ist für viele Pflanzen grundsätzlich sicher, kann aber Probleme verursachen, wenn du zu viel davon verwendest. Zu viel Natrium ist schädlich für jegliches Grün. Wer es mit dem Backpulver übertreibt, bringt Pflanzen zu verwelken und behindert ihr Wachstum. Auch deshalb ist Backpulver als Dünger völlig ungeeignet.

Bevor du Backpulver bei deinen Pflanzen einsetzt, ist es ratsam zu prüfen, wie viel Natrium jede Pflanze vertragen kann. Pflanzen, die sauren Boden lieben, wie Azaleen und Heidelbeeren, reagieren besonders negativ auf Backpulver, also sei hier extra vorsichtig.

Beeinflusst den pH-Wert des Bodens

Wenn du Backpulver mit Wasser mischst, beeinflusst das den pH-Wert des Bodens. Diese Mischung hat einen pH-Wert von etwa 8,3, was den Boden alkalischer machen kann. Einige Pflanzen, wie Begonien und Geranien, bevorzugen eine eher alkalischen Boden. Aber wenn du Pflanzen anbaust, die in saureren Bedingungen gedeihen, könnte Backpulver sie aus dem Gleichgewicht bringen. Also behalte den pH-Wert des Bodens im Auge, um sicherzustellen, dass er für deine Pflanzen genau richtig ist.

Worauf du achten solltest

Schadet Backpulver Pflanzen? Wenn du es nicht richtig anwendest, lautet die Antwort leider ja. Bei der Verwendung von Backpulver in deinem Garten ist es wichtig, Risiken zu minimieren, indem du klein anfängst. Teste es zuerst an einem kleinen Bereich der Pflanze oder an einer unauffälligen Stelle. So kannst du die Stärke der Mischung einschätzen und sehen, wie deine Pflanzen reagieren, bevor du es großflächiger anwendest.

Vermeide auch die Verwendung von Backpulver an besonders heißen oder sonnigen Tagen, da dies die Blätter deiner Pflanzen verbrennen könnte. Denk daran, deine übliche Gartenpflegeroutine beizubehalten – bewässere und dünge deine Pflanzen wie gewohnt. Eine übermäßige Verwendung von Backpulver kann das Nährstoffgleichgewicht in deinem Boden stören und möglicherweise zu ungesunden Pflanzen führen.

Bessere Alternativen zu Backpulver

Obwohl Backpulver hilfreich sein kann, gibt es auch andere Mittel, mit denen du deine Pflanzen behandeln kannst.

Neemöl zur Schädlingsbekämpfung

Neemöl ist eine Alternative zu Backpulver für die Bekämpfung von Schädlingen und Pflanzenkrankheiten. Dieses natürliche Öl, das aus dem Neembaum gewonnen wird, ist biologisch leicht abbaubar, was es umweltfreundlich und sicher in der Anwendung macht. Im Gegensatz zu Backpulver bekämpft Neemöl gezielt Schädlinge, ohne nützlichen Insekten wie Bienen oder Marienkäfer zu schaden.

Es enthält Azadirachtin, eine Verbindung, die das Wachstum und den Lebenszyklus von Schädlingen stört. Dadurch wirkt es gegen Schädlinge in allen Stadien, einschließlich Eiern und Larven. Neemöl kann das ganze Jahr über verwendet werden und bietet Schutz während der Ruhezeit und wenn die Pflanzen aktiv wachsen.

Neemkuchen für natürliches Kompostieren

Neben Neemöl sind Neemkuchen – Nebenprodukte der Neemölproduktion – hervorragend zur Verbesserung der Bodenqualität beim natürlichen Kompostieren. Diese Kuchen wirken nicht nur als natürliches Schädlingsabwehrmittel, sondern liefern dem Boden auch wichtige Nährstoffe. Sie helfen, Stickstoff zu binden und verbessern die Bodenfruchtbarkeit. Neemkuchen fördern auch Regenwürmer, die eine entscheidende Rolle für gesunden, nährstoffreichen Boden spielen.

Organischer Dünger

Der Wechsel zu organischen Düngern ist eine weitere tolle Alternative zur Verwendung von Backpulver in deinem Garten. Organische Optionen versorgen Pflanzen allmählich mit wichtigen Nährstoffen und sorgen für stetiges, gesundes Wachstum. Diese Dünger verbessern die Bodenqualität mit der Zeit und helfen, einen chemiefreien Garten zu erhalten, was deine Gartenpraktiken nachhaltiger und umweltfreundlicher macht.

Nimmst du Backpulver oder Neemöl?

Letztendlich geht es bei einem blühenden Garten um Balance – egal ob du Backpulver oder andere Mittel verwendest. Achte auf deine Pflanzen, halte ihre Umgebung gesund und wähle Methoden, die mit nachhaltigen Gartenpraktiken übereinstimmen. Dein Garten wird es dir danken!

Louis Hooft

Gründer und Rasenexperte

Hier ist Louis Hooft, der Gründer von MOOWY und dein zuverlässiger Experte. Mit einer tiefen Leidenschaft für schöne Rasenflächen und einem umfangreichen Erfahrungsschatz in der Gartenpflege steht Louis dir bei allen Gartenfragen zur Seite. Sein Ziel: Gartenliebhaber dabei zu unterstützen, einen grüneren und lebendigeren Außenbereich als je zuvor zu gestalten. Vertraue auf Louis für wertvolle Tipps, clevere Tricks und die besten Produkte, um deinen Garten erstrahlen zu lassen!