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Rasenpflege im Juli
Die erste Hälfte des Jahres ist vorbei und der Sommer hat endlich begonnen. Sicher freust du dich auf viele schöne Stunden in deinem Garten mit deinen Liebsten. Damit dein Rasen dir Gartenaktivitäten wie Grillen, Spielen und Partys nicht krummnimmt, solltest du ihn im Juli richtig pflegen. Gegen Ende des Artikels habe ich dir eine praktische […]
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Die erste Hälfte des Jahres ist vorbei und der Sommer hat endlich begonnen. Sicher freust du dich auf viele schöne Stunden in deinem Garten mit deinen Liebsten. Damit dein Rasen dir Gartenaktivitäten wie Grillen, Spielen und Partys nicht krummnimmt, solltest du ihn im Juli richtig pflegen. Gegen Ende des Artikels habe ich dir eine praktische Einkaufsliste zusammengefasst.
Wie ist die Wettervorhersage für den Juli 2022?
Der Juli ist der heißeste und zeitgleich niederschlagsreichste Monat des Jahres. Vielleicht erinnerst du dich an die Hochwasserkatastrophe des letzten Jahres bzw. der letzten Jahre zurück, denn der Juli bringt immer mehr Fluten mit sich. Das liegt daran, dass warme Luft besonders viel Feuchtigkeit speichert. Dadurch entstehen schnell heftige und anhaltende Niederschläge, auf die heiße und wolkenlose Tage folgen. Nun zur Frage: Was bedeutet das für deinen Rasen und wie pflegst du ihn richtig im Juli?
Das wichtigste ist, dass du immer das Wetter im Auge behältst. Ist Regen gemeldet, brauchst du deinen Rasen nicht zu bewässern. Umgekehrt ist ausreichend Wasser essenziell, damit dein Grün bei Hitze und Dürre nicht eingeht – und die erbarmungslosen Hundstage mit schwülen Nächten kommen ab dem 23. Juli bestimmt. Ich verrate dir, welche Schritte du im Juli beachten solltest, um deinen Rasen gut durch den Sommer zu bringen.
Tipp #1: Fülle den Wasserspeicher deines Bodens auf
Timing ist im Juli das A und O, wenn es ums Bewässern geht. Starke Regenschauer wechseln sich mit tagelanger Dürre ab. Damit dein Rasen den Sommer gut übersteht, solltest du auf die Wasserzufuhr achten. Dein Rasen benötigt 4,5 cm Wasser pro Quadratmeter in der Woche, im Sommer natürlich mehr. Mit einem Regenmesser oder einer aufgestellten Thunfischdose misst du den wöchentlichen Niederschlag. Wässere entsprechend nach, um auf das 7-tägige Soll zu kommen. Verteile jedoch maximal 2,5 cm Wasser pro Durchgang.
Im Juli ist es jedoch nicht nur das Nachbewässern wichtig, sondern auch den Wasserspeicher für die heißen Tage zu füllen. Und genau da ist Taktik gefragt. Gieße nicht zu viel auf einmal. Sickert das Wasser nicht rechtzeitig ab, kann sich Staunässe bilden, die Rasenkrankheiten anlocken. Besser ist es, deinen Rasen alle zwei Tage morgens ordentlich zu bewässern. Warum morgens? Dann sickert das Wasser besser ein und dein Rasen ist trocken, bis die Sonne ihren Höchststand erreicht. Beginne mit dieser Vorsorge spätestens eine Woche bevor eine Hitzewelle gemeldet wurde. Dann ist dein Rasen schon mal gut versorgt. Während der Dürreperiode solltest du deine Rasen weiterhin alle zwei Tage bewässern.
Tipp #2: Regelmäßig Rasenmähen & Klingen Schärfen
Bei steigenden Temperaturen verlangsamt sich das Wachstum des Rasens. Das ist ein Schutzmechanismus, bei dem dein Grün Wasser und Nährstoffe konserviert. Das bedeutet jedoch nicht, dass du das Rasenmähen vernachlässigen kannst. Bei ausbleibendem Regen und heißen Tagen solltest du deinen Rasen etwa alle 10 bis 14 Tage mähen, andernfalls wöchentlich. Mähe den Rasen nicht zu kurz, da er sonst schneller austrocknet. Rasen besteht bis zu 85 % aus Wasser. Längere Halme speichern entsprechend mehr Wasser und sind daher resistenter. Sie werfen Schatten, kühlen so den Boden und schützen ihn vor Feuchtigkeitsverlust. Morgens sammeln sie zudem mehr Tautropfen, die dem Boden einen extra Schluck Wasser schenken.
Nutze die heißen Tage, um die Klingen deines Rasenmähers schärfen zu lassen. Du kannst deinen Rasenmäher dazu im Fachcenter abgeben oder die Klingen selbst zu Hause schärfen.
Tipp #3: Beuge Rasenkrankheiten vor
Im Sommer stressen Trockenheit, gefolgt von zu hoher Feuchtigkeit und Schwüle deinen Rasen. Er kämpft nicht nur gegen das Vertrocknen, sondern muss sich auch gegen andere Feinde, wie Unkraut und Pilze, durchsetzen. Das perfekte Rezept für Rasenkrankheiten. Mit dem richtigen Dünger unterstützt du deinen Rasen gekonnt und sagst Pilzen und Co. frühzeitig den Kampf an.
Idealerweise hast du einen Langzeitdünger schon im Juni ausgebracht. Es ist jedoch nicht zu spät, deinen Rasen noch mit hochwertigen Nährstoffen zu versorgen – vorausgesetzt, es ist nicht zu heiß. Dünger solltest du bis maximal 25 Grad ausbringen. Idealerweise an einem bewölkten Tag mit bis zu 20 Grad. Passe also das richtige Wetter ab und verteile den Dünger kurz bevor es regnet, oder wässere selbst nach. Das aktiviert den Dünger und lässt ihn in den Boden sickern. Bringe den Dünger nicht an heißen Tagen und bei praller Sonne aus. Dein Rasen verbrennt sonst.
Tipp #4: Halte Ausschau nach Unkraut
Dass dein Rasen im Sommer besonders anfällig ist, hast du an den Punkten 1 bis 3 sicher schon herausgelesen. Unkraut macht die Sache nicht gerade besser. Ist dein Rasen geschwächt, fokussiert er sich aufs Überleben. Dabei sinkt jedoch seine Resistenz. Ungewolltest Grün, wie Klee, Löwenzahn, Gänseblümchen und anderes Unkraut, nistet sich dann nicht nur schnell ein, sondern breitet sich auch im Nu aus. Dein Rasen wird dabei vertrieben. Sobald du Unkraut siehst, entferne es umgehend an der Wurzel. Ist es nicht zu heiß, fülle die Stelle mit schnellwachsenden Rasensamen auf und halte sie für 2 Wochen feucht. Per Hand ist das Jäten nicht nur am schnellsten, sondern auch am effektivsten. (Chemische) Unkrautvernichter schwächen deinen Rasen nur noch mehr und sind auch alles andere als tier- und insektenfreundlich.
Tipp #5: Was du auf den Herbst schieben solltest
Der Sommer ist die stressigste Zeit für deinen Rasen. Deswegen kommt es auf die richtige Rasenpflege an, um ihn nicht noch mehr zu strapazieren. Die folgenden Schritte solltest du entsprechend auf Ende Sommer oder sogar Anfang Herbst verschieben:
Lüften
Lüften ist zwar praktisch, um Mähreste zu entfernen, doch bei dieser Methode trocknest du deinen Boden im Sommer aus. Die eingestanzten oder ausgestanzten (bei einem Lüfter mit Hohlzinken) Löcher im Boden vergrößern die Oberfläche, die von Wind und Sonne getroffen werden. Entsprechend geht mehr Feuchtigkeit in der obersten Schicht verloren, in der die Wurzeln sitzen. Das schadet deinem Rasen enorm. Nutze lieber einen Rechen, um Mähreste aufzusammeln.
Vertikutieren
Wie erholt sich dein Rasen am besten nach dem Vertikutieren? Wenn du an Wasser, Saatgut und Dünger denkst, liegst du gar nicht so verkehrt. Warum ist der Sommer also schlecht zum Vertikutieren? Ganz einfach: Dein Rasen wächst nur langsam, besonders an heißen Tagen. Rasen sollte nur während oder kurz vor einem Wachstumsschub und bei mildem Wetter vertikutiert werden. Das ist im Frühling und Herbst der Fall. Vertikutierst du im Sommer, wird sich dein Rasen nicht erholen und du verbringst deine Tage auf einem vertrockneten, gelben Etwas, das einst dein Rasen war.
Das war’s schon. Ganz einfach, oder? Mit diesen Tipps wird dein Rasen den Sommer gut überstehen. Und es ist wirklich nicht viel Arbeit. Hier die versprochene Einkaufsliste:
- Langzeitdünger
- Schnellwachsende Rasensamen
- Pulsierender Rasensprinkler mit Erdspieß oder Metallsockel
Und nun auf in den Sommer! Ich wünsche dir und deinem Rasen einen wunderschönen Juli!
Dein Rasendoktor Louis
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