Indoor Gardening – Der ultimative Leitfaden

Du möchtest die Welt des Indoor Gardening erkunden? Dann bist du hier genau richtig! Egal, ob du ein unerfahrener Gärtner bist oder einen grünen Daumen hast, ich helfe dir dabei, deine Innenräume fürs Gärtnern vorzubereiten. Vom Sukkulentengarten bis hin zum Gemüsebeet – vieles, was du im Freien anbauen kannst, lässt sich mit dem gewissen Know-how auch drinnen anpflanzen.

Ich gehe heute neben hilfreichen Tipps und Tricks sowie der Auswahl der richtigen Pflanzen, Töpfe und Werkzeuge auf alles ein, was du zum Indoor Gardening brauchst. Dein atemberaubender Indoor-Garten ist nur noch ein paar Leseminuten entfernt.

Fangen wir an!

Unverzichtbare Ausrüstung zum Indoor Gardening

Bevor du überhaupt an die Samen und Pflänzchen denkst, die du setzen möchtest, solltest du ein Grundverständnis für die Werkzeuge und Tools entwickeln, die du zum Indoor Gardening benötigst. Beim Indoor Gardening bist du räumlich etwas begrenzter als in einem Garten. Entsprechend fällt dein Gartenwerkzeug etwas kleiner aus und sollte mit Bedacht gewählt werden. Das wird dir beim Gärtnern nicht zur mehr Spaß bringen, sondern dir die Arbeit um einiges erleichtern.

Töpfe zum Setzen und Umpflanzen

Umpflanzen ist der Prozess, bei dem eine vorhandene, gesunde Pflanze von ihrem aktuellen Topf in einen größeren Topf umgesetzt wird. Auch Pflanzen, die von einem besseren Topf, z.B. mit Drainage oder mehr Platz für Wurzeln, profitieren könnten, müssen umgesetzt werden.

Die richtigen Töpfe machen daher einen großen Unterschied beim Indoor Gardening. Nicht nur die Größe, sondern auch die Funktion des Topfes wirken sich auf das Gesamtergebnis deines Gartens aus. Besonders bei empfindlichen Setzlingen und reifen Pflanzen ist es wichtig, die richtige Größe zu wählen.

Halte dich am besten immer an die Anweisungen der Hersteller, die auf dem Topf oder der Verpackung aufgedruckt sind. Beim Umtopfen nimmst du einen Topf, der maximal 5 cm größer ist als der alte. Ansonsten können sich die Wurzeln nicht richtig einleben und die Pflanze steht unter zu viel Stress.

Die richtige Blumenerde

Zum erfolgreichen Indoor Gardening brauchst du gute Blumenerde. Doch was bedeutet gut? 2 Punkte sind wichtig: Ein ausreichender Nährstoffgehalt und dass die Erde auf die Pflanzen abgestimmt ist.

Die meisten Zimmerpflanzen gedeihen in normaler Blumenerde. Mittlerweile gibt es Blumenerde, die zum Indoor Gardening entwickelt wurde. Dabei handelt es sich nicht um ein Gimmick, sondern tatsächlich um eine verbesserte Blumenerde, die auf die veränderten Bedingungen in Innenräumen angepasst und abgestimmt wurde.

Der Boden im Freien ist in den meisten Fällen zu schwer für Zimmerpflanzen, das gilt auch für Kompost, der im Garten entsteht. Investiere also immer in hochwertigen Kompost fürs Indoor Gardening.

Gießkanne ist nicht gleich Gießkanne

Wie oft hast du schon Wasser auf der Rückseite des Fernsehers oder auf der Stereoanlage verschüttet? Gläser oder Flaschen sind nicht ideal zum Gießen von Zimmerpflanzen. Sie haben keine Ausschuttnute, wodurch Wasser nicht immer dorthin kommt, wo du es beabsichtigt hast. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern auch mit zusätzlicher Arbeit verbunden.

Investiere also in eine ordentliche kleine Gießkanne mit langem Auslauf, mit der nichts mehr daneben geht. Wenn du einen gewissen Dekorstil hast, kannst du deine Gießkanne an deinen Style anpassen. So sticht sie nicht negativ ins Auge.

Scharfe Gartenscheren und Knipser

Wenn du an Gartenscheren denkst, fällt dir sicher zunächst das Beschneiden von Büschen, Hecken und Bäumen ein. Doch besonders beim Indoor Gardening ist es wichtig, deine Pflanzen regelmäßig zu beschneiden, damit sie nicht austreiben. So bleiben die Pflanzen gesund und blühen schön.

Einige Pflanzen werden holzig oder langbeinig, wenn du sie sich selbst überlässt. Knipse daher immer abgestorbene oder kranke Zweige und Blätter ab, sobald du sie siehst. Das hilft der Pflanze, die Energie auf das Wachstum zu konzentrieren, anstatt ungesunde Äste am Leben zu erhalten.

Sorge für genügend Sonnenlicht

Nicht alle Räume im Haus haben einen guten Zugang zum Sonnenlicht. Das bedeutet aber nicht unbedingt, dass du in diesen Räumen nur schattenliebende Pflanzen halten kannst.

Ein Vollspektrum-LED-Wachstumslicht ist die ideale Lösung für dunkle Räume. Sie sind unverzichtbar, um Pflanzen genügend Sonnenlicht zu geben. Und das brauchen sie auch, um gesund zu wachsen und zu blühen oder Früchte zu tragen. Insbesondere Tomaten- oder Chilipflanzen, die du im Innenbereich kultivieren möchtest, sind auf die künstliche Sonne angewiesen.

Die idealen Pflanzen für deine Indoor Gardening Oase

Bei der Auswahl von Pflanzen fürs Indoor Gardening solltest du Blumen und Gemüsesorten wählen, die für Innenräume geeignet sind. Besonders wenn dein grüner Daumen noch nicht stark entwickelt ist, machst du dir mit speziellen Indoor-Pflanzen das Leben weitaus leichter. Klar, gedeihen viele Gartenpflanzen auch im Innenraum, aber dazu brauchst du die nötige Erfahrung.

Die folgenden Punkte helfen dir dabei, die richtigen Pflanze fürs Indoor Gardening zu wählen.

Helligkeit und Sonnenlicht

Wir haben bereits über Sonnenlicht und LED-Wachstumslicht gesprochen. Doch auch die allgemeine Helligkeit des Raumes spielt eine Rolle bei der Wahl deiner Indoor Gardening Pflanzen. Wenn es im Innenraum an natürlichem Licht mangelt, solltest du Pflanzen in Betracht ziehen, die in Umgebungen mit wenig Licht gedeihen können.

Einige der besten Pflanzen bei schlechten Lichtverhältnissen sind:

• Chamaedora Palme– eine palmenartige Pflanze mit ausgezeichneter Widerstandsfähigkeit bei schlechten Lichtverhältnissen
• Drachenbaum
• Japanischer Sagopalmfarn
• Spinnenblume – stelle sicher, dass du die Pflanze regelmäßig und ausreichend bewässerst
• Weinender Feigenbaum
• Herzblatt-Philodendron
• Efeutute / Devil’s Ivy – schöne gesprenkelte Blätter
• Chinesischer Evergreen – im wahrsten Sinne des Wortes untötbar
• Schlangenpflanze
• Monstera – für den tropischen Look!

Bewässerungsbedarf

Zugegeben, ich vergesse manchmal auch, meine Pflanzen regelmäßig zu gießen. Zum Glück ist mir jedoch noch keine Pflanze eingegangen.

Die meisten Zimmerpflanzen geben dir rechtzeitig Bescheid, dass sie Wasser brauchen; z.B. durch schlaffe und hängende Blätter. Ein Schluck Wasser und schon erholen sie sich, ohne weiteren Schaden zu tragen. Es gibt jedoch auch Pflanzen, die sich nichts anmerken lassen, bis sie plötzlich eingehen. Halte deswegen immer ein Auge auf den Boden. Manche Pflanzen mögen es relativ trocken, andere sitzen lieber in feuchter Erde.

Wusstest du, dass die Hauptursache für tote Zimmerpflanzen jedoch Überwässerung ist? Die meisten Wurzeln können mit einem Zuviel an Wasser nicht umgehen und beginnen zu faulen. Neben zu feuchter Erde und Wasserstau können auch absterbende Blattspitzen ein Indikator dafür sein, dass du zu viel gießt. Viele interpretieren die Trockenheit als Unterbewässerung.

Bist du dir unsicher, ob deine Pflanze zu viel oder zu wenig Wasser hat? Mach den Fingertest! Dazu steckst du deinen Finger 5 cm tief in die Erde. Stößt du auf feuchte Erde, kannst du mit dem Gießen noch ein paar Tage warten. Ist die Erde jedoch trocken, ist es Zeit, die Gießkanne auszupacken.

Einige Pflanzen wie Orchideen werden allerdings nicht gegossen. Stattdessen werden sie einmal die Woche in einem Wasserbad eingeweicht. Achte darauf, dass die Blumen jedoch nicht zu lange im Wasser stehen. Beim Wasserbad geht es lediglich darum, Mulch und Erde anzufeuchten. Die Wurzeln können anfangen zu faulen, wenn sie zu lange in Wasser stehen.

Die ideale Pflanzengröße für Indoor Gardening

In Sachen Indoor Gardening gibt es 2 Arten von Gärtnern: Diejenigen, die ihre Pflanzen von der Saat auf mit Geduld selbst aufzüchten und diejenigen, die am liebsten schon gestern einen vollentwickelten Garten hätten.

Wenn du zu den ersten gehörst, solltest du bei der Wahl deiner Pflanzen die finale Wachstumsgröße und -höhe beachten. Denn auch wenn die Pflanzen zu Beginn klein sind und wenig Platz brauchen, wäre es schade drum, wenn dir innerhalb weniger Wochen der Platz ausgehen und du einige Pflanzen loswerden müsstest. Manche Pflanzen wie Käsepflanzen und Spinnenpflanzen können riesig werden, wenn du sie in ausreichend große Töpfe setzt. Überlege dir also, ob du genug Platz für die erwachsene Pflanze hast.

Tipps und Tricks fürs Indoor Gardening

Egal, ob du bereits Erfahrungen im Indoor Gardening hast oder dich gerade erst in das Thema einschnupperst, es gibt ein paar Kniffe, mit denen du deine Pflanzen leicht aufziehen und pflegen kannst. Hier sind meine Lieblingstipps:

Der perfekte Anbauort

Wähle einen Ort in deinen Räumlichkeiten, der zu deiner Pflanze passt – nicht umgekehrt. Ein Platz mit viel Sonnenlicht und einer geeigneten Innentemperatur sind perfekt, um einen gesunden Indoor Garten gedeihen zu lassen.

Aber:

Einige Pflanzen hassen direktes Sonnenlicht. Ein bisschen Recherche reicht jedoch, um die richtigen Pflanzen in deinen Indoor Garten einziehen zu lassen.

Folgende Pflanzen vertragen sonnige Fensterbänke:

• Jadepflanzen / Geldbaum
• Aloe Vera
• Schwiegermutterzunge / Schlangenpflanze
• Kroton / Wunderstrauch
• Perlenkette
• Kalanchoe
• Kakteen
• Yucca / Palmlilien
• Hibiskus

Gießen nicht vergessen

Zimmerpflanzen müssen häufiger gegossen werden als Pflanzen im Freien. Das liegt daran, dass es in deinen Räumlichkeiten keinen Morgentau und Regen gibt, die zusätzlich Feuchtigkeit spenden – falls doch, wird es Zeit für einen Klempner.

Wie bereits erwähnt, ist es jedoch am besten, eine Überwässerung zu vermeiden. Die meisten Zimmerpflanzen sind in Ordnung, wenn sie einmal pro Woche gegossen werden. Halte deine Pflanzen im Auge und gieße rechtzeitig.

Was, wenn ich in Urlaub fahren will?

Die meisten deiner Pflanzen sollten eine extra Woche ohne Wasser gut überstehen, besonders wenn du die Heizung vorm Urlaub herunterdrehst und die Rollläden etwas senkst.

Die folgenden Tipps helfen den Pflanzen zusätzlich dabei, weniger Wasser zu konservieren:

• Entferne auch sonnenliebende Pflanzen aus direkter Sonneneinstrahlung. Das trocknet die Erde weniger aus und hilft der Pflanze, weniger Wasserreserven zu verbrauchen.
• Gieße deine Pflanzen direkt vor Abfahrt. Ein extra Schluck Wasser kann nicht schaden.
• Investiere in selbst bewässernde Töpfe. Dann kann sich die Pflanze so viel Wasser ziehen, wie sie braucht.
• Stelle Töpfe mit Drainagelöchern auf ein durchnässtes Badetuch in der Badewanne.
• Frage Freunde oder Familie, nach deinen Pflanzen zu sehen und sie ggf. zu gießen. Das gibt dir besonders bei einem längeren Urlaub mehr Seelenfrieden.

Die Vorteile von Indoor Gardening

Die Gartenarbeit in Innenräumen bietet mehrere Vorteile. Durch das gleichmäßige Klima hast du die Möglichkeit, eine größere Vielfalt an Pflanzen anzubauen, die im Freien nur saisonal zu genießen sind.

Pflanzen, wohin das Auge reicht

Indoor Gardening ist perfekt, wenn du eine Vorliebe für verschiedene Pflanzenarten hast, die im Garten nur kurzfristig und bei bestimmten Temperaturen blühen und wachsen. In Innenräumen kannst du sogar einige tropische Pflanzen einziehen lassen, die viel Wärme und Feuchtigkeit benötigen.

Tropische Pflanzen eignen sich besonders für das Badezimmer, da durch Duschen und Baden oft eine hohe Luftfeuchtigkeit entsteht. Da fühlen sich die Exoten richtig wohl.

Folgende Pflanzen sind ideal für das Badezimmer:

• Efeutute / Devil’s Ivy
• Majestät Palme
• Kilpipiilea (Pilea perperomioides)
• Aloe Vera
• Hedera / Englischer Efeu
• Luftwurzel Pflanzen
• Bambus
• Spinnenblume
• Vogelnest Farn
• Einblatt (Spathiphyllum)
• Weiße Orchidee
• Spargelfarn

Pflanzen das ganze Jahr über anbauen

Indoor Gardening ist eine ganzjährige Aktivität. Während im Winter weniger Tageslicht durchs Fenster scheint, hilft die Innentemperatur den meisten Zimmerpflanzen, das ganze Jahr über zu überleben.

Dies ist besonders nützlich, wenn du Gemüse oder Kräuter unter einem Wachstumslicht anbaust. So kannst du zu jeder Jahreszeit frische, selbst angebaute Produkte genießen.

Häufige Herausforderungen beim Indoor Gardening

Hier sind einige der häufigsten Herausforderungen im Indoor-Gartenbau und wie du sie angehst.

Schädlinge und Krankheiten bekämpfen

Die häufigsten Zimmerpflanzenschädlinge sind Blattläuse, Wollläuse, Fischschuppen, Weiße Fliegen und Trauermücken, während die häufigsten Krankheiten, die Zimmerpflanzen befallen, Blattfleckenpilz, Mehltau und Wurzelfäule sind. 

Glücklicherweise gibt es viele Möglichkeiten, wie du Schädlingen vorbeugen und sie aus deinem Indoor Garten fernhalten kannst.

Gegen Trauermücken, Fruchtfliegen und Mehltau habe ich bereits Ratgeber verfasst, die dir helfen, diese ungewollten Plagen wieder loszuwerden.

Frischluft ist ein Muss

Regelmäßiges Lüften ist wichtig, um Pilze und die meisten Zimmerpflanzenschädlinge zu verhindern. Pflanzen wachsen draußen in der Natur und sind deswegen permanent frischer Luft ausgesetzt. Deswegen solltest du deinen Zimmerpflanzen beim Indoor Gardening eine schöne Brise nicht verwehren.

Mangel an Sonnenlicht

Je dunkler der Raum, desto wahrscheinlicher ist es, dass Wasser, das auf Blättern sitzt, zu Schimmel oder Pilzen führt. Gieße deine Pflanzen deswegen nicht von oben, sondern nur die Erde. Zusätzliches Licht hilft dabei, überflüssiges Wasser zu verdunsten.

Wenn dein Indoor-Garten nicht genügend Sonnenlicht erhält, können deine Pflanzen schlecht wachsen oder sogar absterben.

Überprüfe regelmäßig deinen Indoor-Garten

Halte stets ein Auge auf deine Pflanzen und überprüfe sie regelmäßig auf Schädlinge, Krankheiten und andere mögliche Probleme. Schlechte, aber deutliche Anzeichen sind verfärbte oder welke Blätter und braune Flecken.

Vergilbte oder verbrannte Blätter können durch zu viel Sonne entstehen. Daher lohnt es sich, schlecht aussehende Pflanzen vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen.  

Möchtest du jetzt loslegen oder brauchst du mehr Infos?

Ich hoffe, dich deinem Indoor Gardening Abenteuer ein Stück näher gebracht zu haben.

Hast du Fragen zum Artikel oder andere Anliegen? Wir freuen uns, von dir zu hören! Schreib uns einfach eine E-Mail.

Mit deinen Fragen kann ich bessere Ratgeber schreiben und so Garten- und Rasenliebhaber noch gezielter unterstützen.

Danke für deine Aufmerksamkeit und frohes Schaffen!

Dein Rasendoktor Louis

Louis Hooft

Gründer und Rasenexperte

Hier ist Louis Hooft, der Gründer von MOOWY und dein zuverlässiger Experte. Mit einer tiefen Leidenschaft für schöne Rasenflächen und einem umfangreichen Erfahrungsschatz in der Gartenpflege steht Louis dir bei allen Gartenfragen zur Seite. Sein Ziel: Gartenliebhaber dabei zu unterstützen, einen grüneren und lebendigeren Außenbereich als je zuvor zu gestalten. Vertraue auf Louis für wertvolle Tipps, clevere Tricks und die besten Produkte, um deinen Garten erstrahlen zu lassen!