Die 4 Bausteine für einen gesunden und grünen Rasen

Genauer gesagt bei der Fotosynthese. Um diesen Prozess in Gang zu setzen, braucht Gras 4 unverzichtbare Bausteine. In diesem Artikel erkläre ich dir, welche Bausteine das sind, wie Gras wächst und was du tun kannst, um deinen Rasen schön grün zu halten.

Fotosynthese der Graspflanze einfach erklärt

Als Rasenliebhaber möchtest du sicher einen schönen, grünen Rasen. Dann ist es gut zu wissen, wie Gras genau wächst. Die Halme sind vollgepackt mit Chlorophyllkörnern, auch Chloroplasten genannt. Sie sorgen dafür, dass das Gras Sonnenlicht einfangen und in Energie umwandeln kann, sodass Fotosynthese möglich ist. Die Fotosynthese ist der Prozess, bei dem Kohlendioxid (CO₂) und Wasser (H₂O) in Nahrung und Sauerstoff (O) umgewandelt werden.

Rasen extrahiert Mineralien (Nährstoffe) aus dem Boden und nutzt Sonnenlicht, Luft und Wasser, um Kohlenhydrate (Zucker) und Sauerstoff zu produzieren. Während der Fotosynthese speichert die Graspflanze die Kohlenhydrate im Blatt, lebt davon und gibt den Sauerstoff wieder ab. Und den atmest du dann ein.

Was sind die 4 Bausteine für einen gesunden, grünen Rasen?

Gras braucht 4 Bausteine zum Wachsen: Wasser, mineralische Baustoffe, Sonnenlicht und Luft. Wenn dein Rasen nicht genug von einem dieser Bausteine bekommt, kann die Fotosynthese nicht richtig durchgeführt werden und das Gras wächst nicht. Das Ergebnis? Die Chloroplasten sterben ab und dein Rasen verliert seine schöne, grüne Farbe.

Damit das dir nicht passiert, gehe ich auf die 4 Bausteine etwas genauer ein. Ich verrate dir ebenfalls, wie du deinen Rasen mit jedem dieser Bausteine effektiv versorgst. So bleibt er gesund, grün und widerstandsfähig.

Baustein 1: Wasser

Genauso wie du und ich Wasser zum Überleben brauchen, ist auch dein Rasen von dieser Lebensquelle abhängig. Die Graswurzeln sind dafür verantwortlich, Wasser aus dem Boden zu absorbieren. In Deutschland versorgt Regen deinen Rasen im Frühling und Herbst meist mit genügend Niederschlag. Im Sommer musst du besonders bei trockenen Perioden ein Auge auf den Wasserstand deines Rasens halten. Ansonsten färbt sich deine Grünlandschaft gerne in ein gelbes, trostloses Etwas.

Rasendoktor Louis:

„Wusstest du, dass der Boden, auf dem dein Rasen wächst, je nach Typ mehr oder weniger Wasser speichert? Bei einem Sandboden wird weniger Wasser zurückgehalten und die Bodenschicht trocknet zügiger aus. Lehmboden hingegen speichert Wasser länger, weswegen die Graswurzeln schneller Wasser aufnehmen. Wie du den Bodentyp deines Gartens herausfindest und optimierst, erfährst du in meinem Ratgeber Gartenboden verbessern und analysieren.“

Ein pulsierender Rasensprinkler bewässert einen grünen Rasen
Ein pulsierender Rasensprinkler nimmt dir das Bewässern ab.

Baustein 2: Mineralische Baustoffe

Viele denken, dass Gülle ein Nährstoff für den Rasen ist – das stimmt jedoch nicht ganz. Gülle ist ein mineralischer Baustoff, mit dem der Boden wichtige Nährstoffe herstellt. Falls du jetzt denkst: „Es gibt schon Mineralien im Boden, oder?“ Das stimmt! Allerdings sind diese nicht immer in optimaler Menge gegeben. So entsteht schnell ein Mangel, der ausgeglichen werden muss.

Um zu wachsen, extrahiert Gras bestimmte Mineralien aus dem Boden. Während der Fotosynthese produziert die Graspflanze Kohlenhydrate. Diese Kohlenhydrate (Zucker) werden dann im Halm gespeichert. Beim Mähen entfernst du jedoch einen Teil des gespeicherten Zuckers. Der Rasen beginnt erneut mit der Fotosynthese, um die entzogene Energie zu ersetzen. Je nach Saison mähst du deinen Rasen wöchentlich. Entsprechend muss dein Rasen wöchentlich Mineralien aus dem Boden ziehen, um sich zu versorgen.

Da dein Rasen eine künstlich angelegte Fläche ist, neigen sich die Mineralien mit der Zeit dem Ende zu. Dem kannst du mit dem richtigen Dünger jedoch gekonnt vorbeugen. Ich empfehle saisonalen Dünger – genauer gesagt Dünger, den der Rasen in den kommenden Wochen braucht. In meinem Ratgeber Rasen düngen: Warum, wann und wie? erkläre ich dir genau, welche Dünger wann zum Einsatz kommen sollte.

Rasendoktor Louis rät:

„Dünge deinen Rasen mindestens zweimal im Jahr, nämlich im Frühling und im Herbst. Dabei solltest du mindestens einmal einen organischen Dünger verwenden, um das Bodenleben zu stimulieren.“

Kalk wird mit einem Streuwagen über dem Rasen ausgebracht
Kalk kannst du einfach und gleichmäßig mit einem Streuwagen ausbringen.

Baustein 3: Sonnenlicht

Das dritte Element, das Gras zum Wachsen benötigt, ist Sonnenlicht. Die Grashalme fangen das Sonnenlicht ein und wandeln es in Energie um, die der Rasen zur Herstellung von Zucker verwendet.

Vielleicht liegt dein Rasen jedoch teilweise bis ganz im Schatten? Eine hohe Hecke, Bäume oder gar Gebäude blockieren den direkten Sonneneinfall? Dann hast du sicher bereits bemerkt, dass dein Rasen langsamer und lichter wächst. Glücklicherweise gibt es Schattenrasensamen, die auch bei weniger Sonnenlicht zu einer dichten und starken Grasnarbe wachsen.

Stelle sicher, dass sich keine unnötigen Schattenspender in deinem Garten tummeln. Bäume und Hecken kannst du entsprechend zurückschneiden. Gartenmöbel solltest du öfters umstellen.

Schattenwerfende Gartenmöbel auf einer großen Wiese mit Bäumen
Achtung vor Schattenspendern: Gartenmöbel öfters umstellen und Bäume und Hecken stutzen.

Baustein 4: Sauerstoff (Kohlendioxid)

Kohlendioxid ist ein Gas, das bereits natürlicherweise in der Atmosphäre vorhanden ist. Es hängt buchstäblich in der Luft. Wusstest du, dass sich auch viel Kohlendioxid im Boden befindet? Um zu wachsen ist es notwendig, dass Luft den Boden erreicht. Dafür sollte der Boden möglichst locker sein. Durch Einflüsse wie das Wetter, Gartenmöbel und auch das Schieben des Rasenmähers kann sich der Boden nach und nach verdichten.

Einen harten Lehmboden kannst du erneuern. Das ist jedoch nicht nur arbeits- sondern auch zeitaufwendig. Einfacher ist es, den Boden zu lüften. Dabei drückst du entweder kleine Tunnel in den Boden oder stanzt ganze Erdspieße aus. In beiden Fällen gelangt mehr Sauerstoff in den Boden. Auch die Rasenwurzeln haben mehr Platz, um sich auszubreiten. Mehr erfährst du in meinem Ratgeber Rasen lüften und aerifizieren – Anleitung und Tipps.

Gärtner in Stiefeln drückt mit einer Spatengabel Löcher in den Rasen
Lüften geht ganz einfach: mit einer Spatengabel.

Weitere Tipps für ein schönes Grün

Nun kennst du die 4 essenziellen Bausteine für einen grünen Rasen. Grün ist jedoch nicht alles. Dein Rasen sollte eine schöne dichte Grasnarbe bilden und sich gegen Rasenkrankheiten wie Pilze und Engerlinge durchsetzen können. Dabei benötigt der Rasen ein wenig Hilfe, die dich jedoch nicht viel Zeit oder Aufwand kostet. Regelmäßigkeit ist hierbei der Schlüssel zum Erfolg – das schont auf Dauer auch den Geldbeutel.

Vertikutiere deinen Rasen

Beim Vertikutieren wird die Grasnarbe deines Rasens angeritzt. Dabei wird Unkraut an der Wurzel entfernt. Auch Moos und abgestorbenes Material wird effektiv entfernt. So hat dein Rasen mehr Platz, um gesund und stark zu wachsen. Auch Wasser, Dünger, Sonnenlicht und Luft dringt wesentlich besser zur Erde durch. Ich empfehle, dein Grün ein- bis zweimal im Jahr zu vertikutieren. Wie genau du das am besten anstellst, verrate ich dir hier.

Mähe mit einem Spindelmäher

Weißt du, welche Art von Rasenmäher in deinem Schuppen steht? Am meisten verbreitet sind klassische Kreismäher, bei der die Klingen den Rasen horizontal abschneiden. Ein Spindelmäher ist jedoch wesentlich besser für das Gras. Die Rolle hinter den Klingen erzeugt zudem ein schönes Arbeitsmuster, das für einen dichten Rasen sorgt. Doch egal für welchen Rasenmäher du dich entscheidest – wichtig ist, dass du ausschließlich mit scharfen Klingen mähst.

Rasendoktor Louis rät:

„Keine Lust auf häufiges Rasenmähen? Komm dennoch nicht in Versuchung, deinen Rasen zu kurz zu mähen. Das geht schnell nach hinten los. Rasenkrankheiten, verbrannter Rasen und Nährstoffmangel sind nur eine Frage der Zeit. 4 cm bei normalem und 3 cm bei Schattenrasen sind ideal.“

FAQ

Widmen wir uns nun den am häufigsten gestellten Fragen.

Wie viele Bausteine hat die Graspflanze?

Gras braucht 4 wichtige Grundbausteine zum Wachsen: Wasser, mineralische Baustoffe, Sonnenlicht und Sauerstoff. Ist auch nur einer dieser Bausteine nicht ausreichend vorhanden, wird die Fotosynthese gestört und das Gras kann nicht richtig wachsen.

Wie bekomme ich einen volleren Rasen?

Das Geheimnis eines vollen Rasens? Die richtige Pflege! Mähe deinen Rasen regelmäßig mit scharfen Klingen auf etwa 4 cm, entferne Unkraut mit dem Vertikutierer, bringe Kalk und Dünger aus (mit einem Abstand von 3 Wochen), lüfte und fülle kahle Stellen mit frischen Rasensamen auf.

Wie halte ich meinen Rasen schön grün?

Auch hier gilt: Regelmäßige Pflege ist das A und O. Halte deinen Rasen im Auge. Was braucht er? Wasser, Dünger, Sauerstoff oder mehr Sonnenlicht? Mit der richtigen Pflege haben Schädlinge und Rasenkrankheiten weniger Gelegenheit, sich anzusiedeln. Und falls doch, ist es wichtig, direkt zu handeln.

Möchtest du jetzt loslegen oder brauchst du mehr Infos?

Ich hoffe, du weißt nun mehr über die 4 Bausteine des Rasens und wie du das Gras besser stärkst. Wenn du jetzt noch Fragen zum Artikel oder anderen Anliegen hast, freuen wir uns von dir zu hören! Schreib uns eine E-Mail an:

hello@moowy.de

Danke für deine Aufmerksamkeit und frohes Schaffen!

Dein Rasendoktor Louis

7 Gründe, warum Gartenarbeit gut für deine Psyche ist

1 Gartenarbeit baut Stress ab

Gartenarbeit ist nachweislich ebenso wirksam wie Sport, um den Spiegel des Stresshormons Cortisol zu senken. Dies kann zu weniger Stress, Angst und depressiven Verstimmungen führen. Wenn du nach einer Möglichkeit suchst, Stresshormone abzubauen und dich zu entspannen, ist es eine gute Idee, im Garten aktiv zu werden.

Frau bei der Gartenarbeit
Achte einfach mal darauf, wie du dich nach einer halben Stunde im Garten fühlst | Joshua Resnick/shutterstock

2 Bietet Raum für Kreativität

Welche Bereiche in deinem Leben bieten dir so richtig viel Gestaltungsspielraum? Wenn kreatives Schaffen bei dir häufig zu kurz kommt, ermöglicht dir Gartenarbeit, dich auszuleben. Entscheide selbst, welche Pflanzen in deinem Garten wachsen, wo du Beete und Töpfe platzierst und in welche Formen du Bäume und Stauden stutzt.

3 Gelegenheit für Sport mit Bonus

Mir macht es keinen Spaß, Sport des Sportes Willen zu treiben. Ich möchte durch meinen körperlichen Einsatz auch etwas erreichen. Einmal um den Block laufen oder Gewichte heben ist deshalb nichts für mich. Bei der Gartenarbeit sehe ich häufig sofort, was ich durch mein Engagement erreiche. So genieße ich alle Vorteile von Sport, mit dem wunderbaren Bonus einen gut gepflegten Garten mein Eigen nennen zu dürfen.

Heckenschere
Lass deine Muckis arbeiten, das macht sie froh | Virrage Images/shutterstock

4 Wirkt stimmungsaufhellend

Zeit im Garten wirkt sich gleich doppelt positiv auf die Stimmung aus. Natürliches Licht kalibriert selbst bei bedecktem Himmel deine innere Uhr und sorgt so unter anderem für besseren Schlaf. Außerdem lindern Bäume und viele weitere Grünpflanzen Symptome, die häufig mit Depressionen in Verbindung gebracht werden. Wir sind schließlich auch ein Teil der Natur und nicht gerne von ihr getrennt.

5 Gartenarbeit verbindet

Den Vertikutierer vom Nachbarn borgen, den Rasen nebenan mähen, weil die Besitzer im Urlaub sind, oder einen Teil der neuen Tomatenernte bei der Familie vorbeibringen. Gartenarbeit verbindet uns mit der Natur und mit anderen Menschen. Soziale Kontakte machen bekanntermaßen glücklich – oder zumindest zufrieden. Ein Grund mehr, warum Gartenarbeit gut für die Psyche ist.

Männer reden bei der Gartenarbeit
Ein bisschen Reden tut der Seele gut | BearFotos/shutterstock

6 Ist lehrreich

Durch Gartenarbeit erfährst du mehr über die Pflanzen und Insekten in deinem Garten und lernst automatisch, wie sich das Wetter auf die Vegetation auswirkt. Vielleicht lernst du auch etwas über Düngemittel und wie die Fotosynthese bei Gräsern abläuft, wenn du im Anschluss ans Unkraut Jäten noch ein wenig recherchierst.

7 Verbessert deine Konzentrationsfähigkeit

Hast du manchmal Probleme, dich auf das zu konzentrieren, was gerade wichtig ist? Im Alltag warten überall Ablenkungen auf uns. Der Fernseher läuft ständig, Social Media und Messenger verlangen nach Aufmerksamkeit oder die Gedanken schwirren immer wieder um die gleichen Probleme herum. Nur im Garten scheint die Zeit stillzustehen. Hier kannst du abschalten und dich von Alltagstrubel und Ärgernissen verabschieden. Das hat den gleichen Effekt wie Meditation und verbessert deine Konzentrationsfähigkeit.

Hand bei der Gartenarbeit
Gutes braucht seine Zeit – also immer mit der Ruhe | lovelyday12/shutterstock

Ab in den Garten

Du sitzt ganz offensichtlich immer noch vor dem Bildschirm, um dich von den Vorteilen der Gartenarbeit zu überzeugen. Dabei wärst du doch am besten im Freien aufgehoben. Also ab in den Garten und viel Spaß bei der Gartenarbeit.

10 Antworten auf die häufigsten Rasen-Fragen

Frage 1: Was kann ich gegen Klee tun?

Klee wächst überall, am Straßenrand, auf der Wiese und möglicherweise auch in deinem Garten. Wenn Klee sich zwischen den Gräsern ausbreitet, ist das allerdings ganz und gar kein gutes Zeichen. In diesem Fall weisen die kleinen Glücksbringer auf einen Nährstoffmangel hin. Im Gegensatz zu dem typischen Unkraut brauchen Gräser recht viel Stickstoff. Viel Klee ist daher ein deutliches Anzeichen für Stickstoffmangel. Außerdem benötigt Klee nicht viel Feuchtigkeit. Genau das macht die Pflanze zu einem derart hartnäckigem Unkraut.

Klee entfernen

Wenn du Klee entfernen möchtest, ist eine Tiefenbehandlung nötig. Achte darauf, auch die Wurzeln aus dem Boden zu ziehen. Klee, der nur am Rande des Rasens wächst, kannst du mit einer Harke aus dem Boden ziehen. Zwischen den Terrassenplatten wirken Fugenkratzer oder Gasbrenner kleine Wunder.

Im Rasen entfernst du Klee mit dem Vertikutierer am besten. Dabei ritzt du die Grasnarbe an und ziehst Unkraut und Moos mit vertikalen Messern aus dem Boden. Von der manuellen Entfernung rate ich dir ab. Das ist super zeitaufwendig und macht nach dem fünften Klee keinen Spaß mehr.

Nach der Klee-Behandlung sind vorbeugende Maßnahmen gefragt. Bei einem gesunden und gestärkten Rasen hat Klee kaum eine Chance. Bringe regelmäßig Dünger mit ausreichend Stickstoff aus und bewässere die Gräser ausreichend. Dann bekommt Unkraut gar nicht erst die Gelegenheit, zwischen den Gräsern einzuziehen. War das nicht ausführlich genug? Mehr Details zum Thema findest du in diesem Artikel: Was tun gegen Klee im Rasen?

Frage 2: Was mache ich gegen Unkräuter wie Löwenzahn, Hahnenfuß und Gundermann?

Jede Pflanze, die dort wächst, wo sie nicht erwünscht ist, gilt als Unkraut. Zu den besonders häufigen Unkräutern zählen Löwenzahn, Hahnenfuß und Gundermann.

In dieser Frage werden wir den Löwenzahn, die Butterblume und Gundermann besprechen. Das sind eben die typischen Übeltäter. Hast du mit einer anderen Pflanze Probleme? Dann schau mal hier vorbei: Unkraut entfernen und den Rasen stärken.

Löwenzahn

Erst gelb, dann flauschig. Löwenzahn und Pusteblumen kennt doch jeder! Was vielleicht nicht alle wissen: Auf jedem Stängel wachsen bis zu 150 Samen. Der Wind trägt sie weit hinaus und wenn genug davon auf deinem Rasen landen, wird es dort auch erst gelb und dann flauschig. Bei Löwenzahn ist deshalb schnelles Handeln wichtig. Jäte Löwenzahn vor der vollen Blüte mit einem Wurzelstecher. Achtung: die Pfahlwurzeln sitzen recht tief.

Rasendoktor Louis:

„Wenn du direkt neben einer bunten Wiese wohnst, greifst du am besten zu Rasensamen mit einer gröberen Struktur, wie Sport- und Spielrasen. Da hat Löwenzahn weniger Chancen, sich einzunisten.“

Butterblume

Fröhlich-gelb, klein und fein – die Butterblume sieht so unschuldig aus. Doch der Schein trügt! Wenn der Boden ausreichend feucht ist, vermehrt sie sich in rasender Geschwindigkeit und verdrängt andere Pflanzen. Geh also schnell zur Tat über.

Eine einzelne Butterblume entfernst du einfach per Hand. Lockere die Erde mit einer Gartenkralle leicht auf und ziehe die Pflanze heraus. Haben sich bereits mehrere Pflanzen ausgebreitet, kannst du dich auf ein wenig mehr Arbeit gefasst machen.

Rasendoktor Louis:

„Butterblumen im Gras sind meist ein Zeichen für verdichteten Oberboden. Abhilfe schaffst du durchs Vertikutieren oder Lüften.“

Gundermann

Gundermann färbt sich im Frühjahr lila und breitet sich enorm schnell aus. Eigentlich sehen die Blüten ganz hübsch aus, doch leider entzieht Erd-Efeu dem Rasen Wasser und behindert die Luftzirkulation. Die Folge: der Rasen stirbt ab. Außerdem ist Gundermann enorm anfällig für Pilzinfektionen. Dadurch werden auch benachbarte Pflanzen im Beet gefährdet.

Die Entfernung gestaltet sich aufwendig, da sich die Pflanze unterirdisch über die Wurzeln ausbreitet und zusätzlich Samen bildet. Am besten machst du dich in diesem Fall also zwischen April und Juli ans Unkraut Jäten. Dann sind die Samen noch nicht ausgereift. Ein Wurzelstecher hilft dir dabei, so viel Wurzeln wie möglich aus dem Boden zu ziehen.

Gundermann macht sich in einigen Regionen schnell über den Rasen her | RJ22/shutterstock

Frage 3: Was kann ich gegen Engerlinge oder Wiesenschnaken-Larven tun?

Engerlinge sind die Larven mehrerer Arten von Blatthornkäfern und was Wiesenschnaken-Larven sind, verrät der Name schön. Beide haben die Macht, deinen Rasen zu verwüsten.

Engerlinge ernähren sich oft von Rasenwurzeln. Beschädigte Wurzeln führen zu einer verringerten Nährstoffaufnahme und der Rasen färbt sich gelb. Die Wiesenschnaken-Larven richten auf andere Weise Schaden an. Sie leben knapp unter der Grasnarbe und fressen die Gräser von unten ab. Dadurch entstehen kleine, kreisförmige, kahle Stellen im Gras. Aber das ist nicht die einzige Ursache für einen unansehnlichen Rasen. Sowohl Engerlinge als auch Larven sind eine Delikatesse für Vögel. Sobald sie erkennen, dass diese Insekten im Gras leben, picken sie dort herum, bis sie die Insekten finden. Das führt zu einer Zerstörung von allen Seiten.

So sehen die Larven der Wisenschnake aus | Henrik Larsson/shutterstock

Engerlinge und Larven bekämpfen

Nematoden sind die beste Waffe gegen Engerlinge und Larven. Diese mikroskopisch kleinen Lebewesen dringen in ihre Beute ein und nutzen sie als Nahrungsquelle. Nach ein paar Tagen sterben die Störenfriede. Achte darauf, die Erde feucht zu halten, damit die Nematoden lange genug überleben. Ansonsten trocknen sie aus, bevor sie die Larven ausgeschaltet haben. Für Larven und Engerlinge sind unterschiedliche Nematoden wirksam, mehr zum Thema findest du in diesem Artikel: Nematoden – freundliche Fadenwürmer für deinen Garten

Vorbeugende Maßnahmen gegen Engerlinge und Co.

Engerlinge kommen häufiger in einem Garten mit geringer Biodiversität vor. Stark duftende Pflanzen und Kräuter wie Zitronengras und Knoblauch halten Maikäfer und andere Blatthornkäfer fern. Wiesenschnaken-Larven beugst du vor, indem du deinen Rasen Ende August bis Anfang September kurz hältst. In dieser Zeit legen die Wiesenschnaken ihre Eier. Dabei bevorzugen sie hohe Gräser und viel Feuchtigkeit.

Frage 4: Kann ich Rasensamen und Dünger gleichzeitig ausbringen?

Na klar! Ich empfehle dir sogar, mit den Rasensamen einen guten Dünger auszubringen. Bei der Ansaat düngst du idealerweise mit einem Dünger speziell für jungen Rasen. Dieser Dünger enthält ausreichend Phosphor, der die Entwicklung des Wurzelsystems fördert. Damit bekommen die Keimlinge einen gesunden Start ins Leben.

Was du zuerst erledigst und wie viel Zeit du dir zwischen Aussaat und Düngen lässt, ist dir überlassen. Nur, wenn du Kalk ausbringen möchtest, ist etwas Geduld nötig. Zwischen Düngen und Kalkstreuen solltest du mindestens 3 bis 4 Wochen vergehen lassen. Ansonsten verbinden sich Stickstoff und Kalzium miteinander. Dadurch nimmt das Gras die Nährstoffe nicht auf und beides wirkt nicht mehr. Was für eine Verschwendung!

Frage 5: Muss ich wirklich vertikutieren?

Vertikutieren ist wie Sport, die wenigsten machen es gern, doch es ist super gesund. Gras braucht Platz, um sich zu einem schönen, grünen Rasen zu entwickeln. Dieser Raum wird jedoch oft von Moos, Unkraut oder einer Filzschicht eingenommen. Diese biologischen Materialien ersticken den Rasen. Es ist daher eine gute Idee, deinen Rasen 1- oder 2-mal im Jahr zu vertikutieren. Also ja, es wäre schon gut für deinen Rasen, wenn du wirklich vertikutierst.

Rasen-Fragen übers Vertikutieren
Vertikutieren kann auch Spaß machen, wenn du dich darauf einlässt | Stenko Vlad/shutterstock

Wie du richtig vertikutierst, wann der ideale Zeitpunkt ist und worauf du bei der Prozedur achten solltest, steht in diesem Artikel: Vertikutieren von Rasen – alles, was du wissen musst.

Frage 6: Wie stelle ich den Streuer richtig ein?

Ein Streugerät ist ein praktisches Werkzeug, um deinen Rasen mit Kalk, Grassamen oder Dünger zu versorgen. Die genaue Einstellung des Steuers ist oft gar nicht so einfach und die falsche Dosierung zieht unschöne Konsequenzen nach sich. Wenn du zu viel Dünger ausbringst, entziehen die enthaltenen Düngesalze dem Rasen Wasser. Typische Brandflecken und Austrocknung der Gräser sind die Folgen. Zu wenig Dünger mündet möglicherweise in Nährstoffmangel. Auch eine nicht gleichmäßige Verteilung des Granulats führt zu unattraktiven Ergebnissen. Dazu zählen unter anderem farbliche Unterschiede und vereinzelte Stellen mit sehr starkem Wuchs. Die richtige Einstellung des Streuers ist daher entscheidend!

Wenn du den Streuer zum ersten Mal verwendest, kannst du die unterschiedlichen Stufen auf einer kleinen Fläche testen. Gehen wir für diese Berechnung von einer Testfläche von 2 m² und einer Streubreite von 50 cm aus. Wir empfehlen 25 Gramm Dünger pro m². Du benötigst also 50 Gramm für eine 2-m²-Fläche. Stell die Streumenge des Streuers auf Mittelstellung ein und lauf los. Da der Streuer 50 cm breit ist, sollte er bei richtiger Einstellung nach 4 Metern leer sein. Wenn der Streuer vor Ablauf der 4 Meter leer ist, stellst du die Streumenge niedriger ein. Ist er nicht leer, stellst du ihn höher.

Frage 7: Wie säe ich am besten nach?

Unter Nachsaat verstehen wir die Aussaat von Grassamen auf einem bestehenden Rasen. Ein Rasen hält nicht ewig. Um den Rasen gelegentlich zu erneuern und eine bessere Dichte zu schaffen, bietet es sich an, den Rasen nachzusäen.

Anleitung zur Nachsaat

  1. Maß nehmen

    Such dir die passende Sorte Rasensamen aus und berechne, welche Menge du benötigst. Wir empfehlen 17 Gramm Rasensamen pro m². Du brauchst das Doppelte, wenn du den Rasen komplett neu anlegen möchtest.

  2. Rasen mähen

    Mähe den Rasen auf eine Höhe von 2 bis 3 cm herunter. Dadurch werden die kahlen Stellen besser sichtbar und die Rasensamen gelangen ohne Hindernisse an den Boden.

  3. Boden verbessern

    Hast du dir die kahlen Stellen genau angeschaut? Nein? Dann mach das noch schnell, bevor du mit der Aussaat beginnst. Verbesser den Boden, falls nötig, durch Vertikutieren, Belüften oder zum Beispiel durch Ausschneiden gelber Stellen.

  4. Nachsäen

    Zeit zum Nachsäen. Achte darauf, dass die Bodentemperatur zwischen 10 und 25 °C liegt und der Boden leicht feucht ist. Verteile den Grassamen gleichmäßig auf der Erde. Das kann von Hand oder mit einem Streuer erfolgen. Verteile den ersten Teil der Länge nach und den zweiten Teil der Breite nach.

  5. Rasensamen einarbeiten

    Lass die Samen mit dem Boden in Kontakt kommen, indem du die Grassamen leicht harkst. Grassamen, die bei der Aussaat auf Grashalmen gelandet sind, fallen dadurch auf den Boden.

  6. Boden walzen

    Mit einer Walze wird der Grassamen ein wenig in den Boden gedrückt, sodass er fest an seinem Platz bleibt und weniger leicht weggespült wird.

  7. Rasen düngen

    Möchtest du die neuen Grashalme stärken? Dann gib ihnen alle wichtigen Nährstoffein Form von Dünger.

  8. Bewässern

    Bewässere den Rasen gleich, nachdem du den Dünger ausgebracht hast. Hinweis: Es ist besser, 4-mal am Tag etwas zu gießen als einmal am Tag viel. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Rasensamen weggespült werden.

  9. Abwarten

    Gib dem frisch gesäten Samen nun Zeit zum Keimen und Wachsen. Betritt den Rasen nicht und warte mindestens 3 Wochen, bevor du den neuen Rasen mähst.

Frage 9: Wie bekämpfe ich Ameisen am besten?

Ein paar Ameisen sind nicht so schlimm, aber in großer Zahl können sie ein echtes Ärgernis darstellen. Wenn die Ameisen deinen Rasen übernehmen und deine Freude am Garten mindern, solltest du über Konsequenzen nachdenken. Wirksame Mittel gegen Ameisen richten sich gegen das Nest und nicht gegen einzelne Streuner.

Rasen-Fragen zu Ameisen
Die Schwarze Weg-Ameise kommt in Gärten recht häufig vor | Ant Cooper/shutterstock

Buddel das Ameisennest aus

Nimm einen Spaten, schaufel das Nest vorsichtig frei und heb es anschließend mit dem Spaten aus. Danach kannst du es in der Biotonne entsorgen.

Entsorge das Ameisennest mit einem Blumentopf

Fülle einen Blumentopf mit Erde und stell ihn mit der Öffnung nach unten auf das Ameisennest. Innerhalb von zwei Wochen haben die Ameisen das Nest zum Blumentopf ausgebaut. Nimm den Topf ab und gib den Inhalt in den Biobehälter oder versorge ein paar Hühner mit einer schmackhaften Mahlzeit.

Königin entfernen

Du kannst das Nest auch auflösen, indem du die Königin entfernst. Such einfach nach der größten Ameise im Nest und setze sie dann an einen Platz im Garten aus, wo sie nicht stört.

Bekämpfe Ameisen mit Nematoden

Ameisen kannst du mithilfe von parasitären Nematoden auf natürlichem Wege bekämpfen. Diese Nematoden dringen in die Larven der Ameise ein und töten sie. Sie jagen auch die erwachsenen Ameisen mit ihren Eiern aus dem Nest. Nematoden sind in verschiedenen Gartencentern erhältlich oder können online bestellt werden.

Ameisen mit Knoblauch bekämpfen

Streu Knoblauchpulver über das Nest und gieß etwas Wasser darüber. Der Geruch vertreibt die Ameisen und lässt sie den Weg zum Futter vergessen. Infolgedessen können die Ameisen im Nest nicht mehr fressen und sterben.

Bekämpfe Ameisen mit einer Ameisenköderbox

Wenn das Nest schwer zu erkennen ist, kann eine Ameisenköderbox eine Lösung darstellen. Stell die Köderbox auf eine gepflasterte Oberfläche, in der Nähe des Laufwegs der Ameisen. Die Ameisen, die auf dem Weg ins Nest durch das Pulver gehen, tragen den Wirkstoff selbst in das Nest. Auf diese Weise kannst du das ganze Nest auf einmal bekämpfen. Eine Ameisenköderbox hält etwa einen Monat. Hinweis: Verwende die Köderbox nicht bei Regen. Die Chemikalie kann dann in den Garten gelangen und Schäden verursachen.

Mehr Möglichkeiten Ameisen zu bekämpfen und Informationen über die unterschiedlichen Arten findest du hier: Ameisen im Garten tierschonend bekämpfen.

Frage 10: Muss ich diesen Winter Kalk streuen?

Ob du Kalk ausbringen musst, hängt vom pH-Wert des Gartenbodens ab. Den kannst du ganz einfach mithilfe einer Bodenprobe messen. Gut zu wissen: Der Säuregehalt nimmt jedes Jahr ohnehin ab. Wie schnell dies geschieht, bestimmt die Art des Bodens. Ein Wert von 5,5 bis 6,5 ist gut für den Rasen. Wenn der pH-Wert niedriger ist, kannst du Kalk streuen. Kalk enthält viel Calcium, das den pH-Wert anhebt.

Der Winter ist eine gute Zeit, um Kalk zu verteilen, denn Kalk verhindert auch das Wachstum von Moos. Gibt es schon mehr Moos als Gras? Dann lass es so, wie es ist und warte bis zum Frühjahr, um dem Moos im Rasen den Kampf anzusagen. Sonst schadest du dem Rasen nur unnötig.

Kalk sorgt auch dafür, dass Düngemittel gut in den Boden aufgenommen werden. Es ist klug, mindestens 3 bis 4 Wochen nach dem Kalken zu warten, bevor du düngst. Ansonsten gehen Kalzium (Kalk) und der Stickstoff (Dünger) eine Verbindung ein, die beide Stoffe wirkungslos macht. Und das ist eine Schande. Der Winter ist also eine tolle Zeit, um deinenRasen mit Kalk zu versorgen!

Mehr über Kalk und pH-Werte steht hier: Rasen kalken für ein schönes Grün.

Möchtest du jetzt loslegen oder brauchst du mehr Infos?

Das waren die FAQ zum Thema Rasen. Wenn du jetzt noch Fragen zum Artikel oder anderen Anliegen hast, freuen wir uns von dir zu hören! Schreib uns eine E-Mail an:

hello@moowy.de

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Dein Rasendoktor Louis

Winterschutz für den Garten – 7 Tipps für Anfänger und Profis

Wenn die Tage kälter und die Nächte länger werden, kann es eine Herausforderung sein, Gartenpflanzen gesund und glücklich zu erhalten. Besonders empfindliche Pflanzen leiden im Winter oft unter den harten Bedingungen. Auch starke Temperaturschwankungen verlangen den Gartenpflanzen einiges ab. Egal, ob du ein erfahrener Gärtner oder ein Neuling bist; es gibt einige Tipps und Tricks, mit denen du deine Pflanzen im Winter fit und geschützt hältst.

Warum ist der Winter hart für Pflanzen?

Die kalten Monate können den Pflanzen aus mehreren Gründen zu schaffen machen. Eine der größten Herausforderungen sind die niedrigen Temperaturen. Je kälteempfindlicher die Pflanze, desto vorausschauender musst du sie auf den Winter vorbereiten. Sobald die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen, kann das Wasser in der Pflanze gefrieren. Da Wasser sich beim Gefrieren ausdehnt, platzen die Zellwände. Im Winter haben Gartenpflanzen jedoch auf den Überlebensmodus gewechselt und ihre Funktionen auf das Nötigste heruntergefahren. Jegliche Regeneration muss also auf den Frühling warten. Stark geschwächt werden es die wenigsten Pflanzen jedoch bis dahin überleben.

Eine weitere Herausforderung in den Wintermonaten ist der Mangel an Sonnenlicht. Einige Pflanzen wie Kakteen und Sukkulenten gedeihen auch in sonnenarmer Umgebung. Die meisten Pflanzen brauchen jedoch viel Sonnenlicht zum gesunden Wachsen. Du kannst die Wolken zwar nicht wegfönen, aber zumindest dafür sorgen, dass keine unnötigen Schattenspender wichtiges Licht fernhalten.

Tipp #01 – Gartengestaltung mit Köpfchen

Beachte bei der Planung deines Gartens nicht nur die sonnigen Monate, in denen du besonders viel Zeit in deinem Garten verbringen möchtest. Das macht das Überwintern wesentlich einfacher und sicherer. Bedenke zunächst, wie kalt es durchschnittlich im Winter in deiner Region wird und mit wie viel Schnee und Sonnenlicht du rechnen kannst. Das sind gute Anhaltspunkte für die Auswahl deiner Gartenpflanzen.

Die Pflanzen, die am meisten Schutz brauchen, gruppierst du am besten. Das macht das Schützen wesentlich einfacher, schneller und günstiger. Eine Mauer ist ein geschätzter Helfer, um deine Pflanzen vor starkem Wind und Schneerutsch zu schützen. Alternativ setzt du einige Pflanzen in Töpfe, die du im Winter ins Haus, Keller oder Garage stellen kannst.

Rasendoktor Louis rät:

„Kleine und langsam wachsende Pflanzen sind ideal zum Überwintern. Pflanze sie im Spätherbst, verpasse ihnen einen guten Winterdünger und schütze sie mit Decken vor Frost. Dazu später mehr im Artikel.“


Tipp #02 – Pflanze im Herbst

Möchtest du grün und ohne viel Arbeit in den Frühling starten? Dann solltest du im Herbst die Ärmel hochkrempeln. Neue und junge Gartenpflanzen brauchen Zeit, um sich einzuleben und auf den Winter vorzubereiten. Nutze die letzten warmen Wochen im Herbst, um Samen auszubringen. Auch Setzpflanzen solltest du nicht zu nahe am ersten Frost einpflanzen. 2 bis 3 Wochen sollten genügen.

Informiere dich über den Wuchs der Jungpflanzen und plane ihn in deine Gartengestaltung ein. Wäre doch schade, wenn du deine Pflanzen bereits in der nächsten Saison umsetzen müsstest. Das gilt auch für Bestandspflanzen. Setze sie um, falls sie im neuen Jahr mehr Platz zum Wachsen brauchen.

Rasendoktor Louis rät:

„Unterschätze die Kraft der Sonne nicht. Wähle Orte mit möglichst hohem Sonneneinfall – je nach Pflanze natürlich – und entferne vorm Winter unnötige Schattenspender. Schütze deine Pflanze zusätzlich vor Schneerutsch und Nagern.“


Tipp #03 – Achte auf die Winterhärte deiner Pflanzen

Wie aktiv möchtest du dich um deinen Garten kümmern? Die Antwort solltest du bei der Wahl deiner Gartenpflanzen miteinbeziehen. Jeder Pflanze wurde eine bestimmte Winterhärte zugeordnet, die in Gradwerten angegeben ist. Entsprechend brauchen die Grünlinge mehr oder weniger Wintervorsorge und Schutz in den kalten Monaten. Pflanzen aus den Tropen sind erstaunlich robust und überstehen auch kalte Witterung über einen langen Zeitraum. Hauspflanzen hingegen, die du im Sommer mit in die Sonne nimmst, solltest du dringend in einem hellen und kühlen Zimmer überwintern.

Winterschutz für den Rasen

Tipp #04 – Mulchen und Mulch-Alternativen

Oftmals sind es extreme Temperaturschwankungen und nasskalte Bedingungen, die den Pflanzen im Winter zu schaffen machen. Dieses Hin und Her kann die Wurzeln beschädigen – und sie sind schließlich das Herz deiner Pflanze. Mit Mulch schützt du den Boden und die darunterliegenden Wurzeln am einfachsten. Die Temperatur wird dadurch relativ konstant gehalten und schwankt nicht zu stark bzw. plötzlich.

Zum Mulchen nutzt du organische oder synthetische Materialien, wobei organischer Mulch für deine Pflanzen am besten ist. Organischer Mulch wie Rinde oder Kompost zersetzt sich mit der Zeit und führt dem Boden Nährstoffe zu. Synthetischer Mulch zersetzt sich nicht und ist daher nur zum Schutz vor extremen Temperaturen geeignet. Wenn du keinen Mulch verwenden möchtest, kannst du mit Stroh oder anderem groben Material eine Schutzbarriere schaffen. Achte darauf, eine Mulchdecke zu wählen, die den pH-Wert des Bodens nicht beeinträchtigt. Ideal dazu sind Stroh, Holzspäne oder eine Pflanzendecke.

Rasendoktor Louis rät:

„Der Mulch sollte schön locker sitzen. So kann Wasser besser absickern und friert nicht ein. Auch Sauerstoff staut Wärme. Sobald es schneit, solltest du den Mulch nicht mehr anfassen. Der Schnee wirkt wie eine zusätzliche Dämmschicht.“


Tipp #05 – Pflanzen Abdecken und Einwickeln

Schütze hochwachsende Pflanzen nicht nur an den Wurzeln, sondern auch an der Krone. Das geht am einfachsten mit Hauben. Die meisten laufen spitz nach oben, damit sich kein Wasser oder Schnee sammeln kann. Vlies ist die beliebteste Wahl. Wärme wird optimal gespeichert und die Pflanze zudem vor extremen Temperaturen geschützt. Hauben sind daher ideal für winterharte Pflanzen, die ein wenig Frost vertragen können. Du findest sie in jedem Gartenzentrum – und das Beste: Du kannst sie Winter um Winter wiederverwenden.

Je nach Pflanze sind Decken gute Alternativen. Achte beim Einwickeln deiner Pflanze darauf, keine flache Fläche zu bilden. Darauf könnte sich Wasser oder Schnee sammeln und die Deckenkonstellation zum Einsturz bringen. Das ist während des Winters denkbar ungünstig, denn die mögliche starke und plötzliche Temperaturschwankung kann der Pflanze sehr schaden. Wichtig ist ebenfalls, dass du die Luftzirkulation nicht komplett unterbindest. Ansonsten kann die Pflanze unter der Decke faulen.

Rasendoktor Louis:

„Schonmal an ein Hochbeet gedacht? Wie der Name schon sagt, sitzen die Pflanzen so in einem erhöhten Beet und werden vor Bodenfrost geschützt. In Gärten, die besonders schneidigen Wind abbekommen, kühlen Hochbeete jedoch auch schnell ab. Stelle sie gegen eine Mauer oder schütze sie zusätzlich mit einer spitz zulaufenden Plane. Kondensiertes Wasser läuft sicher ab und schädigt die Pflanzen nicht.“


Tipp #06 – Bringe im Herbst zusätzlichen Dünger aus

Im Winter möchten deine Pflanzen eins: Überleben! Sie fahren Wachstum und Regenration auf Null herunter, um Energie zu sparen. Je nach Pflanze nehmen die Wurzeln ab einer bestimmten Temperatur keine Nährstoffe mehr aus dem Boden auf – spätestens ab dem Gefrierpunkt. Deswegen ist es wichtig, dass sie alle essenziellen Nährstoffe vorm Winter erhalten.

Dabei ist es egal, ob du Flüssig- oder Granulatdünger verwendest. Ich empfehle immer natürliche Düngemittel und zusätzlich Kompost (falls vorhanden). Wenn du zu synthetischen Stoffen greifen möchtest, schütze deine Augen und Hände!

Rasendoktor Louis:

„Ich rate dir zum Pflanzen Überwintern unbedingt von Langzeitdüngern ab. Sie sind eher für den Sommer geeignet. Außerdem sind sie nicht mit den notwendigen Nährstoffen angereichert, die die Pflanzen zum Überwintern brauchen. Investiere je nach Pflanzengattung in einen guten Winterdünger.“

Auch deinen Rasen solltest du im Herbst mit den richtigen Nährstoffen winterfest machen. Mit meinen 6 Tipps geht das ganz einfach.

Tipp #07 – Beschneide deine Pflanzen

Kalt und krank ist nie eine gute Kombination – das gilt auch für Pflanzen. Wenn du dein Gartengrün möglichst gesund über den Winter bringen möchtest, solltest du es möglichst gesund in den Winter schicken. Das Mindeste ist, abgestorbene und kranke Ästchen abzuschneiden und deine Pflanze je nach Gattung zurückzustutzen. Dabei unterscheidest du zwischen immergrünen und laubabwerfenden Pflanzen.

Immergrüne Pflanzen

Immergrüne Pflanzen und Kakteen sind perfekt für die Wintermonate geeignet. Sie verlieren ihre Blätter und Nadeln im Winter nicht. Das bedeutet, dass sie mehr Nährstoffe speichern und so vor extremen Temperaturschwankungen und anderen harten Bedingungen besser geschützt sind. Sie sind daher besonders für Gartenanfänger geeignet.

Beim Rückschneiden im Herbst hast du 2 Optionen:

  1. Schüttele die Pflanze gut aus. Lose Blätter und Nadeln fallen so ab und enttarnen kranke Zweige und Äste. Schneide diese bis zum Anschlag zurück. Auch weniger bestückte Zweige kannst du sicherheitshalber abtrennen.
  2. Bringe die Pflanze in die gewünschte Form. Einige Gärtner ziehen es vor, Büsche und Zierpflanzen im Frühjahr zu trimmen. Ich rate dir jedoch dazu, diese Schönheitspflege im Herbst durchzuführen. Wie bereits im oberen Schritt entfernst du so gezielt schwache und kranke Äste und trimmst die Pflanze auf die stärksten Zweige zurück. Je gesünder die Pflanze, desto einfacher übersteht sie den Winter.

Laubabwerfende Pflanzen

Bei Laubabwerfenden Pflanzen und Obstbäumen gehst du vor wie bei den immergrünen Pflanzen. Büsche trimmst du in die gewünschte Form und Bäume entlädst du von kranken und abgestorbenen Ästen. So verhinderst du, dass sich im Winter Krankheiten wie Apfelschorf ausbreiten. Schütze sie zusätzlich mit Decken oder Hauben.

Rasendoktor Louis rät:

„Beim Zurückschneiden entstehen viele Wunden, von denen sich die Pflanze vorm Winter erholen muss. Andernfalls schickst du sie mit einer Schwachstelle in die kalten Monate, die den Pflanzen massiv schaden oder sogar absterben lassen kann. Halte deswegen ein Auge auf die Wettervorhersage und gib deinen Pflanzen etwa 2 bis 3 Wochen Zeit, sich bis zum ersten Frost zu regenerieren.“